Als Generalauftragnehmer für die Sicherheitstechnik übergab AVASUN perimeter protact, eine Marke der STYX Sicherheitstechnik GmbH, einen 10 MW – Solarpark in Mitteldeutschland an die Betreiberin.
Unter fünf Mitbewerbern erhielt AVASUN den Zuschlag einer Ausschreibung, die das Sachverständigenbüro Markus Piendl, München, erstellt hatte. Piendl begleitete die Betreiberin, eine Genossenschaftsbank aus Süddeutschland, über die gesamte Zeit bis hin zur erfolgreichen Abnahme der Gewerke.
Der bei Magdeburg gelegene PV-Park hatte bereits mehrere erfolgreiche Diebstähle hinter sich. Zudem gab es zwei Brände der Wechselrichter in den Stationen. Diese Gesamtschäden in Höhe von ca. 900.000 EUR veranlassten nunmehr die Betreiberin und ihre Versicherung, die Notbremse zu ziehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Hierfür schaltete sie Markus Piendl, der mit über 800 weltweit begutachteten Photovoltaikparks über umfangreiches Fachwissen verfügt, als unabhängigen Projektbegleiter und Sachverständigen ein. Piendl erstellte eine Ausschreibung, die hohe Anforderungen an die Sicherheitstechnik stellt. So waren neben redundanter Sensorik mit einer 100%igen Abdeckung des Perimeters auch Themen wie Wächterkontrollsystem, Täteransprache, IT-Härtung, VPN-Verbindung zu einer zertifizierten Notruf- und Sicherheitsleitstelle sowie eine komplette Ausführung dem Stand der Technik entsprechend gefordert.
Einem weiteren Gutachter für Brandschutz oblag die Beurteilung der Brandgefährdung und die daraus zu treffenden Maßnahmen.
In einem ersten Schritt nach Zuschlag bei der Ausschreibung für die Sicherheitstechnik stellte AVASUN auf dem hauseigenen Testfeld die Kombination der Sensoren für den Perimeterschutz nach. Sachverständiger und Betreiberin des Solarparks überprüften in Tag- und Nachttests die geplante Überwachungsanlage entsprechend der sehr strengen Vorgaben des CPNI (vormals i-Lids®) mittels verschiedener Überwindungsversuche wie gebücktes Gehen, Robben/Kriechen und Rollen durch den überwachten Bereich.
Ein zweiter eingeschalteter Sachverständiger für Videoüberwachung, Hannes Dopler aus Wien, erschwerte die Tests durch den Einsatz von Laserpointern und verschiedenen Täuschkörpern wie z.B. Nebelkerzen, um die maximale verlässliche Detektionsdistanz zu ermitteln.
Erst als alle geplanten Sensoren unabhängig voneinander eine lückenlose Alarmauslösung bei den verschiedenen Entfernungen nach sich zogen, zeigten sich Piendl, Dopler und die Betreiberin zufrieden und gaben die spätere Überwachungslösung für den PV-Park frei.
Die Betreiberin bestand für das Projekt auf einen einzigen Ansprechpartner und so übernahm AVASUN/STYX die Generalunternehmerschaft für alle zu erbringenden Leistungen wie Erd- und Fundamentarbeiten, Lieferung aller benötigten Kabel, Lieferung und Einrichtung einer Station für die Komponenten der Sicherheits- und Brandschutztechnik, Errichtung der gesamten Sicherheits- und Brandschutzanlage sowie die Koordination von personeller Überwachung während der Bauphase und die spätere Aufschaltung auf eine zertifizierte Sicherheits- und Notrufleitstelle.
Während die vorbereitenden Arbeiten auf der Baustelle liefen, konfigurierte AVASUN die gesamte Sicherheitstechnik im eigenen Haus und überprüfte sie vorab auf Funktionalität und reibungsloses Zusammenspiel aller Komponenten.
In einem nächsten Step erfolgten diverse Nachstellungen von Brandsituationen. Die erfolglosen Löschversuche der nachgestellten Thermitbrände veranlassten die Sachverständigen dem Vorschlag unseres engen Partnerunternehmens PHAO Sicherheits- und Elektrotechnik GmbH aus der Nähe von Frankfurt zu folgen und die Stationen mit einem Rauchansaugsystem auszustatten, welches in sehr frühem Stadium die Stationen vom Netz trennt. Damit wird der Entstehung einer Brandsituation zuverlässig entgegengewirkt. Die eingesetzte Brandschutzzentrale ist in die gesamte Einbruchmeldeanlage eingebunden.
Nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten wie Kabelverlegung und Fundamenterstellung für die Kameramasten begannen AVASUN und ihr Partner PHAO parallel mit der Errichtung der Sicherheits- und Brandschutztechnik. Der Einsatz von personeller Bewachung während der gesamten Installationszeit verhinderte einen offensichtlich geplanten weiteren Diebstahlversuch auf der Anlage.
Die Fertigstellung aller Arbeiten fiel in die Hochphase der zweiten COVID-19 Welle und Sachverständige und Betreiberin beschlossen daher, ein Novum in der Vorabnahme zu wagen – eine virtuelle Abnahme online. Hierzu trug René Steinkellner, Chef der STYX Sicherheitstechnik GmbH, eine Helmkamera und folgte mit seinem Mitarbeiter den Anweisungen von Sachverständigen und Betreiberin hinsichtlich Begutachtung aller in der Ausschreibung geforderten Leistungen und sämtlicher geforderten Eindringversuche in den Perimeter. Danach erfolgte die probeweise Aufschaltung auf die Sicherheits- und Notrufleitzentrale bis zur endgültigen Abnahme vor Ort zu einem späteren Zeitpunkt.
Eine besondere Herausforderung zeigte sich nun in der starken Tierpopulation, die den Park besiedelte und von Hasen über Füchsen und Wildschweinen bis hin zu einem Wolf reichte. Diese Situation zog eine Ertüchtigung des vorhandenen Maschendrahtzaunes nach sich, um ein Eindringen der Tiere durch Unterkriechen auf ein Minimalmaß zu reduzieren.
Ende Februar 2021 überprüften Sachverständige und Betreiberin nochmals in ausführlichen Tests die Sicherheits- und Brandschutzanlage für den Solarpark und erteilten danach die Abnahme. Unter großem Interesse der anwesenden Feuerwehr, Polizei, Landeskriminalamt, Sicherheitsdienstleister und Hersteller übergab AVASUN mit seinen Partnerunternehmen den Solarpark an die Betreiberin mit dem guten Gefühl, ein hervorragend gesichertes Areal sowohl in Hinsicht Diebstahlschutz als auch Brandverhütung geschaffen zu haben.
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